Der Saar-Hunsrücksteig Supertrail bietet 128 Km Laufspaß an 2 Tagen.

Weitere Informationen gibt's unter www.sh-supertrail.de.

Hier einige Eindrücke von 2012 :

(Alle Fotos findest Du in den Alben zum 1.Tag und 2.Tag und es gibt auch ein kleines Video)

Wer sich am anscheinend hohe Startgeld stört, sollte bedenken, daß es "all inclusive" ist - neben der üblichen Orga gibt's noch 3 Bustransfers, je 2x Abendessen/Übernachtung/Frühstück und 1x Gepäcktransport.

Treffpunkt ist der wenige 100 Meter vom Ziel entfernte und gut erreichbare Uni-Parkplatz in Trier, der zentrale Punkt ist das Gästehaus Braunshausen wo bestens für Unterkunft und Verpflegung gesorgt ist. Wer Schlafsack und Luftmatratze zu Hause lassen und nicht in eine der 8-Mann-Hütten bzw. sein Zelt aufbauen möchte, kann sich auf eigene Kosten im Gästehaus einquartieren.

Der Ablaufplan vertrödelt weder Zeit noch läßt er Hektik aufkommen.
Auf Roadbookverwöhnte wirken die neben der Startnummer und dem Veranstaltungs-T-Shirt ausgegebenen Streckenhinweise recht kryptisch und teils etwas unspezifisch, erweisen sich aber in der Tat als sehr hilfreich. Abweichungen vom Steig und Besonderheiten sind hier grob skizziert, um allzu große Fehler zu verhindern. Die Beschilderung des Steigs ist weitgehend so üppig, daß die wenigen Passagen, wo sie normal ausfällt, etwas verunsichern. Mit Aufmerksamkeit und beherzigung von Bernhards Hinweisen sollten sich unfreiwillige Umwege auf wenige 100 Meter beschränken.
Bei Entfernungen zwischen den Verpflegungsposten von 9-12 Km ist die Mitnahme einer Wasserreserve ratsam.

Der 1. Tag fiel noch recht kühl aus, aber vom gelegentlichen Regenschauer war kaum etwas zu spüren, weil die Strecke über weite Teile im Wald verläuft.

Vom Start an der Wildenburg bei Kempfeld gibt's eine 6Km-Schleife, die über Waldwege und den ersten knackigen Trails wieder zur Burg zurück führt. Von nun an folgen wir dem Steig bis zum Nonnweiler Stausee.
Bei diesem Steig hat man offenbar nicht nur alle vorhandenen Trampelpfade neben den Wegen genutzt, teilweise wurde extra eine schmale Schneise ins Dickicht geschnitten. Auch wenn es noch einige längere Abschnitte auf normalen Waldwegen gab, kommen Natur- und Trailfreunde voll auf ihre Kosten.
So ist Aufmerksamkeit gefordert, weil die Route oft unvermittelt vom breiten Weg an schnell übersehbaren Stellen wieder in einen schmalen Pfad abbiegt.

An der höchsten Erhebung, dem Erbeskopf mit 816müNN, böte sich noch eine Verschärfung à la Biathlon: an der Bogensportanlage könnte man 1 Strafrunde pro Fehlschuß einfügen.

Der 2. Tag wechselte von trüb und mild zu sonnig und heiß, wobei nun auch vermehrt offenes Gelände passiert wurde.

Als Kontrast zu den vielen bergigen Trails beginnt dese Etappe mit der ca. 11 Km langen Umrundung des Nonnweiler Stausees auf breitem, flachem Weg. Nach dem folgenden Auf und Ab im Stile des Vortages freut natürlich der Abstieg ins Moseltal, der Übermut wird aber zwischen Km 55 und 58 nochmal derbe gebremst: gut 200 Höhenmeter auf knapp 3 Km. Der zünftige und stete Anstieg auf breitem Waldweg zieht sich unglaublich lange hin - gefühlte 10 Km mit den mittlerweile müden Muskeln. Hinab zum Ortsrand von Trier wird's dann auch nicht unbedingt besser, denn einige Abschnitte steil bergab über Wiesen veranlassen die Oberschenkel dazu, auf ihre geleistete Arbeit an diesem Wochenende hinzuweisen.

Mangels Speicherkapazität blieben nur die GPS-Daten des 2. Tages erhalten, wobei die Schmerzhaftigkeit des letzten Anstiegs auch bildlich nachzuvollziehen ist.

Meinen ersten Ultra-Doppelpack habe ich recht gut überstanden, wobei es hilfreich war, daß ich etwas beim niederländischen "Wandelen" abgeschaut habe und weite Strecken zügig marschiert bin. Leider fehlt in dieser Bewegungsart wohl noch etwas Training, denn vermutlich stammt daher die Schienbeinentzündung, die mich die folgende Woche am laufen hinderte.