Stichwort ...
... Müll ...
Was mir beim Röntgenlauf 2005, da ich nach dem großen Ansturm der Kurzstreckler die Dusche für mich allein hatte, diesmal besonders ins Auge fiel:
muß das sein, daß der Boden mit leeren Shampoo-Flaschen und -Beuteln übersäht ist? Ich verlasse die Umkleide stets ohne Müll in den Duschen oder auf den Bänken zurückzulassen, auch wenn die Abfalleimer überquellen ... es sind meist Läufer wie wir, die das aufräumen müssen.
... Babyjogger ...
Ein Wort zur aktuellen (2002) Diskussion zum Verbot von Babyjoggern bei Straßenläufen :

Sicher, es gibt Veranstaltungen und Situationen in denen es mal etwas "eng" werden kann. Aber ist deshalb gleich ein pauschales Verbot notwendig?

Das generelle Verbot ist m.E. eine unnötige Bevormundung der Veranstalter, zumal die reinen Volksläufe, bei denen es weiter gestattet ist, oft nicht über eine befahrbare Strecke verfügen. (Auch wieder merkwürdig: es ist erlaubt mit Babyjoggern enge Wurzelwege zu verstopfen, aber auf breiten Asphaltstraßen sind sie als Hindernis nicht zugelassen)

Sollte diese Entscheidung also nicht besser bei den Veranstaltern liegen?
Sie kennen die Rahmenbedingungen ihrer Veranstaltung schließlich am besten, um eine zweckmäßige Regelung treffen zu können!

Es ist sicher nicht davon auszugehen, daß Teilnehmer mit Babyjoggern um Meistertitel kämpfen oder persönliche Bestzeiten anstreben; man muß also nicht gerade befürchten bei Deutschen Meisterschaften von Heerscharen von Babyjoggern eingekesselt zu werden, wie es die Funktionäre offenbar befürchten, oder?

Sollte ein Veranstalter mit Hinweis auf eine ungeeignete Strecke oder Streckenabschnitte die Teilnahme mit Babyjoggern untersagen, oder diese in die letzte Reihe "verbannen", würde dies sicher akzeptiert werden.

... Chip ...
Gut, daß ich schon einen Chip habe !
Spätestens seit der Euro-Umstellung sind die Leihgebühren doppelt so hoch wie früher.

Bei Veranstaltungen mit großer Teilnehmerzahl bietet sich das System sicher an, aber ob die Leihgebühr so hoch sein muß darf bezweifelt werden.
Wenn dann bei einem simplen 10-Kilometer Volkslauf für 5 Euro noch 3 Euro Leihgebühr kommen, entsteht leicht ein Abzocke-Verdacht.
Gebühren von 6 Euro, wie bei manchem Marathon, sind definitiv nicht zu rechtfertigen - die Zeitnahme ist schließlich eine Grundleistung, die bereits mit dem Startgeld abgegolten sein muß.

Bei Jedermannläufen sollte man sich allerdings überlegen, welches Ziel verfolgt werden soll: will man Menschen für den Laufsport begeistern und langfristig Teilnehmer gewinnen, oder die Gelegenheitsjogger fernhalten.
3 Euro Leihgebühr bei 3 Euro Startgeld ist gelinde gesagt schlecht durchdacht.

Bei den derzeitigen Gebühren werden die Läufer oft zum Kauf eines Chips genötigt - das ist gut für den Chip-Anbieter, aber ob es dem Sport guttut ?
Es animiert aber auch dazu (zumindest sollte es das) sich (Kunden-)freundlicheren Veranstaltungen zuzuwenden.

In anderen Ländern ist es möglich ohne Gebühren und Pfand einen Chip zu leihen.
Nicht zurückgegebene Chips werden dann halt nachher in Rechnung gestellt, aber das ist den deutschen Veranstaltern (oder dem deutschen Chip-Vertrieb ?) wohl zu riskant.

Wesentlich einfacher in organisatorischer Hinsicht ist es - ähnlich dem Jungfrau-Marathon - die Ausgabe der Auszeichnung mit der Chip-Rückgabe (bzw. dem Hinweis auf den eigenen Chip) zu verbinden.

... Lauftreff ...
Was soll ich da ? Ich laufe doch lieber mein Tempo, und da müsste ich mich auch noch auf eine Distanz festlegen ...

Die Lauf-Organisation brachte es mit sich, daß es hilfreich war die Kollegen beim Lauftreff zu sprechen, und nun ertappe ich mich dabei, ziemlich regelmäßig teilzunehmen.
Auch für einen "Einzelkämpfer" ist es schon mal interressant sich zurückzunehmen oder an die "Elite" ranzuhängen. Das bringt Abwechslung und es ergeben sich Gespräche, die von der "schlechten Form" ;-) ablenken.

Vereinslose sind immer Willkommen - man kann sie ja für den Verein gewinnen - , wer also Lust hat, gelegentlich in einer Gruppe zu Trainieren, möge sich ungeniert dem nächstgelegenen Lauftreff anschließen.

Für Vereinsmitglieder ist der Lauftreff eine wichtige Info-Börse. Urkunden, Ergebnislisten und Ausschreibungen, die an den Verein gesandt werden, werden hier bereitgestellt.

... Voranmeldung ...
Anfangs habe ich mich etwas gewundert, wenn in Ausschreibungen Sätze standen wie "wegen Computerauswertung wird um Voranmeldung gebeten". Gerade wenn ein Computer die Arbeit übernimmt soll dies so wichtig sein ?

Seit ich selbst Anmeldungen annehme, und bei den Veranstaltungen am Computer sitze, weiß ich Voranmeldungen zu schätzen. Schließlich muß der Rechner erstmal gefüttert und Startnummern vorbereitet werden, ein Brief blieb länger in der Post, den Nachzügler nimmt man auch noch mit, ... da gibt es vor einer Veranstaltung schon einiges zu tun.
Eine größere Zahl an Nachmeldungen sorgt vor dem Start für emsige Tipparbeit der EDV-Leute. Hier herrscht Eile: beim Teilnehmer, der sich beeilt, den Nachmeldezettel auszufüllen und den EDV-Leuten, die zügig tippen. Beides birgt Fehlerpotenzial: unleserliche Schrift (Fehlende Angaben werden von den Kollegen der Meldestelle auch nicht immer erkannt) und Tippfehler.

So sehr ich als Helfer die Voranmeldung schätze, so spontan entscheide ich mich als Läufer für die Teilnahme an Wettkämpfen. Da muß ich mich manchmal ganz schön sputen um den Meldeschluß nicht zu verpassen. ;-)

... Elite-Läufer ...
Eigene Verpflegung, Tempomacher, Antrittsprämien, ...

... Elite-Läufer haben's gut. Auch einige Freizeit-Läufer lassen sich schon mal ihr Spezial-Wässerchen reichen; ob das bei einer Marathonzeit von 4:30 Sinn macht ?
Wenn Elite-Läufer es ohne die Hilfe von Tempomachern nicht schaffen sich einen Marathon einzuteilen ist das schlicht traurig, die meisten Freizeit-Läufer können das.

Ist die eigene Verpflegung nicht unnötig und unfair ?
Während den Top-Stars eine Extrawurst gebraten wird, gehen den Hobbyläufern die Bananen aus, und gerade die wären auf zweckmäßige Verpflegung angewiesen.
Auch wenn ein 4-Stunden-Freizeit-Läufer keine ernsthafte Konkurrenz für einen 2:15-Mann ist - sollten nicht Alle unter gleichen Bedingungen laufen ?

Daß Veranstalter sich gerne mit Elite-Läufern schmücken ist verständlich. Allerdings wird eine Veranstaltung von den Freizeit-Läufern getragen, nicht von der Elite. Elite-Läufer können doch das selbe Wasser trinken wie alle Anderen und wozu brauchen Profi's Tempomacher? Wer eh nur wegen dem Geld läuft ..., na ja.
Im Sinne des Sportes und der Fairness sollten eigene Verpflegung und Antrittsprämien vielleicht verboten werden. Tempomacher sollten nur in Form von Zug- und Bremsläufern, die der Veranstalter jedem Teilnehmer als Orientierung anbietet, gestattet sein.

... T-Shirts ...
Wann immer es bei einer Laufveranstaltung T-Shirts gibt habe ich den Eindruck, daß wir Läufer für groß und/oder dick gehalten werden, und nur laufen um abzuspecken. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die Hemden immer so groß sind. Entweder es gibt (gerade am Schluß des Feldes) nur noch XL oder die Größen M und L fallen ungewöhnlich groß aus.
Wenn ich mir die Läufer so ansehe, gibt's hier und da tatsächlich Teilnehmer mit einer etwas kräftigeren Statur, aber die meisten sind doch eher schmale Gestalten.
Wird der Platz für's Sponsoring gebraucht, oder ist Schlabber-Look immer noch IN ?
Dann habe ich den Trend wohl verpennt.
... Hunde ...
Immer das alte Lied von den Erzfeinden Hund und Jogger.
Merkwürdigerweise habe ich nicht die geringsten Probleme mit Hunden. Oder ist es gar nicht so merkwürdig weil ich ein wenig über das Verhalten von Hunden weiß ?
Ich weiß, daß ich für die Hunde zunächst ein potentieller Spielkamerad bin, also brauche ich nichts weiter zu tun als dem Tier zu zeigen, daß ich nicht mit ihm spielen will. Ich ignoriere den Hund einfach.
Zugegeben so einfach ist es nicht immer, dann fixiere ich einen entfernten Punkt in der Landschaft und lenke meine Gedanken von Thema Hund weg (Angst können sie riechen).
Die meiste Angst habe ich vor kleinen Schoßhündchen, die um mich herumscharwenzeln. Allerdings habe ich dann Angst draufzutreten. Nach meiner Erfahrung sind es gerade die "gefährlichen", großen Hunde die die bessere Erziehung genossen haben und dem Besitzer gut gehorchen.
Viele medienwirksame "Kampfhunde-Attaken" beruhen sicher oft auf einem Mißverständnis : Hunde kennen kein Lächeln, das zeigen der Zähne ist für sie immer ein Zeichen der Aggression. Wer sich also zu einem Hund herabbeugt, ihn streichelt und anlächelt muß sich nicht wundern, wenn dieser das von oben nach ihm greifen als Angriff interpretiert und eventuell zubeißt.
... Trainingspläne ...
Ohauerha, da lese ich doch gerade, daß man mindestens 50 bis 60 Km pro Woche trainieren muß, um einen Marathon unter 4 Stunden laufen zu können. Wenn ich so viel trainiere bin ich mit Sicherheit nicht mehr in der Lage irgendeinen Wettkampf zu bestreiten. Ich bin froh, wenn ich meinen inneren Schweinehund so weit im Griff habe, daß ich die üblichen 40 Km pro Woche laufe.
Seltsamerweise habe ich den Marathon trotzdem schon unter 4 Stunden gelaufen. Entweder bin ich extrem begabt oder oder es beweist : Jeder Trainingsplan stimmt genau (allerdings nur für den, der ihn erstellt).
Leider erwecken die Trainingspläne in den diversen Zeitschriften meist den Eindruck der Allgemeingültigkeit, selten wird erwähnt, daß jeder Läufer andere Laufgewohnheiten, eine andere Konstitution hat.
Mein ultimativer Trainingsplan lautet : Lauf wie es Dir gefällt ! Solange es Spass macht ist es genau richtig. Zuviel Vorbereitung auf einen Wettkampf weckt zu hohe Erwartungen und führt oft zu Enttäuschungen.
... Schnaufen ...
Meine Güte ist der Nebenmann aber am schnaufen ...
Wie der sich Quält, wo ich hier locker Trabe. Oder schnaufe ich auch so ?
Schnauft er, weil er schnell ist oder ist er schnell weil er so schnauft ?
Oder Schnauft er, damit ich glaube er wäre mir unterlegen ?? ;-)
Je mehr ich schnaufe um so schneller glaube ich zu sein, die Enttäuschung kommt spätestens bei der nächsten Zwischenzeit.
Je mehr ich schnaufe um so (mittel)mäßiger die Zeit.
Meine besten Zeiten laufe ich wenn ich locker, stressfrei vor mich hin trabe. Keine strenge Vorbereitung, kein zu ehrgeiziges Ziel. Erst der Spaß, dann das Vergnügen. Auch eine angeregte Unterhaltung mit dem Nebenmann muß keine Bremse sein.
... Doping ...
Endlich haben wir es geschafft : Dopingkontrollen im Breitensport !
Haben wir Freizeitsportler es wirklich nötig unsere Leistungsfähigkeit zu manipulieren ?
Wenn ich als 499ster von 500 Läufern ins Ziel komme habe ich mir diesen Platz ehrlich erkämpft. Sollte der 312te Finisher gedopt gewesen sein scheint das für meine Platzierung irrelevant zu sein; vermutlich wäre er auch ohne Doping schneller als ich.
Allerdings hat er unfair gehandelt, womit ich eigentlich den 498sten Platz verdient hätte.
Wenn sich dies auch nicht in Punkten oder Bestenlisten niederschlägt geht es doch um das Wichtigste im Breitensport : der Spass und die Ehre. Ich empfinde es als Ehrverletzend von gedopten Sportlern um meine Platzierung - sei sie noch so bescheiden - betrogen zu werden.
Dopingkontrollen erfordern von den Veranstaltern die Bereitstellung geeigneter Örtlichkeiten und Personal. Der erhöhte Organisatorische Aufwand schlägt sich letztendlich auch in den Startgebühren nieder. So werden auch die ehrlichen Sportler bestraft.
Freilich kann nicht jeder Hobby-Läufer wissen, welche (durchaus gebräuchlichen) Medikamente auf der Doping-Liste stehen. Hier ist Augenmaß angesagt; vielleicht sollte man den Arzt oder Apotheker bei der Wahl bzw. Verschreibung einer Medizin auf diese Art der Nebenwirkung ansprechen, um ungewolltes Doping zu vermeiden.
... Walking ...
Mal ehrlich,
wenn wir beim Training "Walkerinnen" begegnen, belächeln wir sie nicht ein wenig ?
Mir sind bisher auch noch keine "Walker" begegnet, haben wir Angst als Weicheier zu gelten ?
Anfangs habe ich diese neue Trendsportart nicht ernst genommen, aber in Hinblick auf unsere an Bewegungsmangel leidende Gesellschaft zeigt sich eine neue Perspektive.
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden. Vielen Menschen fällt es schwer mit dem Laufen zu beginnen; es erscheint zu anstrengend. Der Schritt vom Spaziergang zur Wanderung ist klein, aber der zwischen dem Wandern und dem Laufen erscheint riesig. Diese Lücke wird nun vom Walking geschlossen, und somit sind die Grenzen vom Spaziergang bis zum Laufen fliessend.
Walking ist also weniger ein Sport für "Schlaffi's" als vielmehr die "Einstiegsdroge" zum Laufen.
Die Walker vom Heute sind unsere Laufgegner von Morgen.

Update 2005:

Seitdem Veranstalter ihre (werbewirksame) Teilnehmerzahl mit Walking-Angeboten zu erhöhen versuchen breitet sich ein großes Mißverständnis aus:
Walking ist KEIN Wettkampfsport!
Es ist schon erstaunlich, daß sich Walker einerseits über Läufer aufregen, die auf Walking-Strecken Platzierungen erzielen, andererseits alle möglichen Gegenmaßnahmen von Veranstaltern verlangen, ausser dem Naheliegensten: keine Zeitnahme bei Walking-Angeboten.
Es ist erschreckend, wie sehr Walker auf Zeiten und Platzierungen erpicht sind!

Walking ist Gesundheitssport - eine Zeitnahme unangemessen.