Tips & Tricks
Steigungen auf schmalen Wegen
Zugegeben: nicht jeder hat Spaß am Berglauf. Manchmal jedoch begegnet uns bei einer Veranstaltung ein zünftiger Anstieg und es ist sicher keine Schande hier zu gehen.

Interessant wird es allerdings wenn gleichzeitig der Weg besonders schmal wird: Der eine geht, sein Vordermann geht, sein Hintermann geht und überholen möchte von den dreien niemand.
Leider rechnen die Drei nicht immer damit, daß es auch noch einen Vierten geben könnte, der hier laufen kann und dies auch gerne möchte.

Also bitte auf die rechte Spur, Blick in den Rückspiegel und die Ellbogen einziehen.
(Letzteres gilt freilich auch für die auf der Überholspur)

(07.11.2005)

Wo endet der Wettkampf ?
Immer wieder sieht man Teilnehmer, die gleich nach der Ziellinie stehenbleiben und den sterbenden Schwan geben.
Prompt stehen sie den nachfolgenden im Weg, es wird ob des Endspurttempos zwangsläufig überholt um niemanden umzurennen, und das Zielgericht gerät in Aufruhr um wieder Ordnung und die korrekte Reihenfolge herzustellen.
Wer hier Unruhe stiftet sollte sich nicht über Verzögerungen wegen Problemen bei der Auswertung beschweren.

Also bitte:
Das Rennen endet erst am Ende des Zielkanals!
An der Ziellinie wir die Zeit genommen, im oder am Ende des Zielkanals die Startnummer, und damit die Platzierung erfasst. Es ist kein Zufall oder eine Mode, daß die Veranstalter diesen engen Schlauch aufbauen.
Also zügig weitergehen - die paar Meter schafft man immer.

Übrigens:
Wenn man sieht, daß weiter vorne im Zielkanal von Helfern die Startnummern abgeschnitten werden, (was zwar praktisch erscheint, aber oft für Rückstaus und lästigen Aufenthalt sorgt, und daher darauf verzichtet werden sollte) dann beginnt schon mal selbst, die Startnummern zu lösen - dann geht's schneller und hilft einen Rückstau zu verhindern.

(07.07.2003)

Ergebnislisten
Es gibt Veranstalter, die nach dem Lauf keine Ergebnislisten aushängen - deren Mut und Zuversicht bewundere ich!
Nicht selten heißt es dann bei der Siegerehrung "Moment, das stimmt aber nicht ..." - diese Peinlichkeit kann man sich wirklich sparen, denn die "Treppchen-Kandidaten" schauen sich die Listen an.

Manche verzichten auf den Aushang und verkaufen die Listen, andere haben anscheinend Angst "falsche" Listen zu publizieren.
Allerdings gibt es eigentlich keine falschen Listen: wenn keine fristgerechten Einsprüche beim Kampfgericht eingehen ist die Liste offiziell - auch wenn sie nicht den Tatsachen entsprechen sollte.

Mein Tip an die Veranstalter:

Hängt Listen aus, auch unvollständige, und aktualisiert sie von Zeit zu Zeit.
Bewertet Reklamationen nicht negativ sondern nutzt die Hilfestellung der Teilnehmer.
Man kann nicht alle Fehler alleine finden, erst recht nicht im Wettkampfstress !
Sollten technische Gründe den Aushang verzögern, oder die Aktualisierung verhindern, teil es den Teilnehmern mit.

Mein Tip an die Teilnehmer:

Prüft die Listen und meldet Fehler.

Nutzt die Voranmeldung: hier haben die Helfer mehr Ruhe, um die Daten sorgfältig in die EDV einzugeben.
Bei Nachmeldungen herrscht Stress (z.b. 200 Meldungen in 1½ Std.) - da vertippt man sich schnell, da wird aus Jahrgang 58 Jahrgang 85 oder es erfolgt eine versehentliche Geschlechtsumwandlung. Was das für die Listen und die Siegerehrung bedeutet, kann sich jeder ausrechnen.

Wenn nachgemeldet wird, sollte trotz der Eile und Enge (etwas früher anreisen ?!) möglichst ordentlich geschrieben und ganz besonders auf die Listen geachtet werden.

Insbesondere bei Cup- oder Mannschaftswertungen ist eine einheitliche schreibweise von Name und Verein wichtig.
Die Kästchen auf den Meldebögen erinnern zwar an Kreuzworträtsel, aber Umlaute etc. müssen meist nicht umschrieben werden - wenn doch, dann wird das schon der Veranstalter tun, und wenn dabei "Schroder" statt "Schroeder" rauskommt, kann ja reklamiert werden.

Fazit:

Korrekte Ergebnisse will jeder, und dazu ist Dialog nötig - und der geht über den Aushang der Ergebnislisten.

(03.05.2003)

"Gefährliche Strecken"
Na, ich hab' ja nun einige Strecken kennengelernt, vom Asphalt des Straßenlaufs, über Waldwege, Wurzelwege und steinige Pfade bis zu Schlammlöchern, steilen Bergpfaden und Hochgebirge.

Also genau die Untergründe, die mancher (verwöhnte?) Läufer als gefährlich einstufen würde. Verletzt habe ich mich dort nie, man stellt sich ja auch drauf ein (oder sollte es). Auch der tiefste Winter hält uns ja nicht vom Laufen ab, oder?

Umso erschreckender wie's mich dann doch erwischt hat:
Ein sonniger, sehr warmer (10 Grad) Dezembertag [ Heiligabend, wann auch sonst ;-) ], eine kleine Runde auf der Standardstrecke mit leichter Variation, die mich an einem Schild vorbeiführte, das ich auf die Entfernung nicht entziffern konnte, also neugierig ein paar Schritte hin, gelesen, umgedreht, ein Schritt und Platsch!
Sauberer, ordentlicher deutscher Gehweg, ausgerechnet da passiert's dann, und dann auch richtig - die Füße waren natürlich ok, nur das Kinn mußte genäht werden.

Also keine Angst vor "gefährlichen Strecken", die Gefahr lauert woanders.
(25.12.2002)

Neue Wege
Als Statistik-Freak notiere ich natürlich Distanz und Zeit meiner Trainingsläufe, auch wenn mich nur noch die Monats- und Jahressummen ein wenig interessieren.

Neuerdings bin ich bei den Distanzen öfter auf Schätzungen angewiesen, denn meine üblichen Strecken wurden doch langsam langweilig. Da half nur eins: einfach mal Abbiegen und sehen wie's weitergeht.

Und siehe da, der innere Schweinehund wurde von Neugier besiegt, die Wochenendrunde inzwischen ordentlich lang. Abenteuerlich kann's auch mal werden, wenn sich Wege als schlammige Pferdepfade entpuppen, oder man doch mal einen Abzweig verpasst. Letzteres passiert garantiert, wenn man seine Altagsrunde einfach nur in umgekehrter Richtung läuft.
(25.12.2002)

Saubere Schuhe ;-)
Mit sauberen, womöglich nagelneuen Schuhen an den Start, das sieht irgendwie ein wenig nach Anfänger aus. Ausgelatschte, schlammige Treter wirken da schon professioneller, "der läuft nicht erst seit gestern".

Andersrum könnte es natürlich auch als Tarnmanöver verwendet werden:
Man stellt sich mit neu wirkenden, aber in Wirklichkeit sorgfältigst auf sauberem Asphalt eingelaufenem Schuhwerk, Aldihose und simplem T-Shirt an den Start, läßt sich von den Profis milde belächeln und zeigt ihnen dann unterwegs wo der Hammer hängt.
(Sommer 2002)

Das Nebeneinanderherlaufen
Ei, wie nett war's doch neulich beim Siebengebirgsmarathon, als es nach ein paar hundert Metern von den schmalen Seitenstraßen auf die breite Hauptstraße ging, die nun reichlich Platz bot, damit das Feld sich formieren konnte.

Nett war vor allem der Rekordversuch, dessen Zeuge ich hier werden durfte: vor mir liefen nicht weniger als 9 (in Worten NEUN) Läufer nebeneinander. (vielleicht ist das ja auch ein Rekord gewesen ?)
Die orthopädisch äußerst interessanten Manöver der Kollegen, die sich rechts und links an dieser Menschenkette vorbeizwängten, wurden von dieser Gruppe leider nicht gewürdigt.

Es ist sicher schön, die Laufstrecke in einer Gruppe zu bestehen, und man soll sich dann auch unterhalten, aber bitte:
achtet auf die anderen Teilnehmer und lasst ihnen genug Platz zum Überholen. Man kann den Lauf auch dann gemeinsam erleben, wenn man gelegentlich hintereinander läuft.
(Dezember 2001)

Der richtige Einsatz von Finisher-T-Shirts ;-)
Beim diesjährigen Jungfrau-Marathon ist mir wieder aufgefallen, wie unsachgemäß mit Finisher-T-Shirts umgegangen wird.

Nach dem Duschen das soeben erhaltene Hemd anzuziehen hat überhaupt keine Wirkung, da alle anderen diesen Lauf gerade selbst beendet haben. Auch das T-Shirt der Vorjahres-Veranstaltung imponiert hier nicht besonders, eher schon das einer lange zurückliegenden Auflage des selben Laufes.

Wer ordentlich Angeben will, sollte unbedingt ein Finisher-T-Shirt einer vergleichbaren, besser einer noch größeren und schwereren Veranstaltung wählen. Diese sollte in möglichst kurzem Abstand vor dem gerade bestandenen Lauf liegen, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen.
(September 2001)

Die optimale Nutzung des Publikums und der Begleiter an der Strecke
Wenn sich deas Teilnehmerfeld etwas auseinandergezogen hat, ist es recht lästig, sich nach den Gegnern umzusehen.
Mancher Gegner könnte den Blick zurück als ein Zeichen für das Nachlassen der Kräfte interpretieren, und so zu einem bewußten Angriff herausgefordert werden.

Hier kann u.U. das Publikum als Abstandsmesser genutzt werden, indem man auf den Applaus und die Anfeuerungen hinter sich achtet. Gut sind auch eigene Begleiter, die an strategisch günstigen Stellen Informationen über Abstände zu vorrauslaufenden Konkurrenten, und Eindrücke über deren Form zurufen.