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Eindrücke von 2002
Eindrücke von 2006
Prädikat 3S : Steil, Steinig, Schön
Das war mal wieder ein Erlebnis von Anfang an.
Anfangs war ich etwas irritiert, daß es gleich bei der Premiere ein Teilnehmerlimit gab,
und die Begründung der begrenzten Kapazitäten an Start und Ziel schien nicht ganz
einleuchtend, aber leider besteht diese Begrenzung zurecht.
Die Halle, in der Cafeteria und Siegerehrung untergebracht waren, ist sicher nicht als
groß zu bezeichnen (aber sie haben wenigsten eine), die Startnummern- und später die T-Shirt- und Urkunden-Ausgabe
fand im Eingangsbereich der Schule statt; es hatte genügend Platz für alles Notwendige.
Es ist schlicht die Strecke selbst, die nicht mehr Teilnehmer zuläßt, denn:
wer im Siebengebirge laufen will muß wissen daß die Wege steinig, zum Teil sehr
schmal, bei Nässe rutschig und unter dem Herbstlaub tückisch sind.
Das Wetter schien mit dem nächtlichen Sturm zu einer Katastrophe zu werden, und auf der Anfahrt gab's auch schon einen kräftigen Schauer, aber eine Stunde vor dem Start war klar, daß die Textillagen reduziert und die Regenjacke im Auto gelassen wurde. Es gab Sonnenschein und der Wald schirmte uns meist von dem stürmischen Wind ab. Die Temperaturen waren im Vergleich zu den letzten Wochen mit 10-15 Grad geradezu sommerlich.
Nach dem ersten noch recht flachen Kilometer wird der Weg schon schmaler, wird steiler und
führt aus dem Ort heraus auf den ersten Berg, den großen Ölberg.
Na gut, Überholen ist schwer aber hat man's ja noch nicht eilig - so ein Lauf wird nicht am Start entschieden. Schon hier gehen einige vernünftige Teilnehmer, ich bleibe erstmal unvernünftig und laufe in kleinen Schritten ruhig vorbei.
Nach diesem Warnschuß geht's aber ab Km 3 wieder bergab und gibt schon bei Km 4,5 einen
ersten Blick auf die umgebenden Berge frei. Manche legen hier ein Mordstempo vor und ziehen davon
- na wenn wir uns mal nicht am nächsten Berg wiedersehen.
Warum hier nicht die Laufrichtung der folgenden Schleife über die Löwenburg
(samt dazugehörigem Berg versteht sich) umgekehrt wurde wird sofort klar - der steile,
schmale, rutschige und mit großen Steinen gespickte Pfad kann nicht bergab gelaufen
werden, es wäre schlicht zu gefährlich und unverantwortlich.
Der kurze Aufstieg zur Aussichtsterasse - hier gönne ich mir eine Gehpause um den Ausblick
zu genießen - ist nur eine Unterbrechung des Abstieges ins Nachtigallental, dem tiefsten
Punkt der Strecke. Es folgt ein langes, steileres Bergabstück, im letzten Teil durch einen
Hohlweg entlang eines Baches. Schön zum Erholen und Zeitschinden, aber auch belastend
für die Knochen und Gelenke.
Nach ein paar aufmunternden Stufen führte uns ein lauschiger Weg durch den sonnendurchfluteten
Herbstwald auf den Petersberg - den ganzen Petersberg, d.h. nach 19 Kilometern 270 Höhenmeter
auf ca. 2,5 Km, das kann weh tun.
Es geht zwar generell bergab bis ins Ziel, aber den einen oder anderen kleinen Bremshügel hat's dennoch. Den Schwung des letzten kleinen, giftigen Anstieges am Ortseingang nahm ich dann mit ins Ziel in dem ich von freundlichen Drachen mit Verpflegung versorgt wurde. Die Drachenkostüme sind uns auch unterwegs schon an einem Verpflegungsstand begegnet - da weiß man, daß man noch auf dem richtigen Weg ist. |
So ist's richtig - gut gelaunt ins Ziel
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Nachdem ich das Kilometerschild 23 übersehen hatte kam mir der Weg zwischen 22 und 24 recht
lang vor, und ich stellte mich auf einen entsprechend langen Rest ein. Ob die letzten kleinen
Steigungen mir neuen Auftrieb gaben oder es nicht ganz 26 Kilometer waren kann ich nicht sagen -
auch das 25er-Schild hatte ich nicht gesehen und ich hatte nicht jeden Kilometer gestoppt - das
Ziel kam irgendwie schneller als ich es erwartete.
Selbst wenn die Strecke nicht exakt 26 Kilometer lang sein sollte, wäre das
völlig wurscht, es ist eine sehr anspruchsvolle und sehr schöne Strecke.
Am folgenden Tag wußte ich dann auch, welche Muskeln im Fußbereich mit Geländeläufen trainiert werden.
Die Organisation dieser Premiere war rundum solide - wer was zum Meckern suchte konnte es
natürlich auch finden.
Die Anfahrtsbeschilderung bestand aus zwei kleinen Schildern im Ort Thomasberg, aber der
Ort ist ausgeschildert und im Ort selbst gibt's kaum Möglichkeiten sich zu verfahren.
Die Rampe, die von der Straße zum Ziel auf dem Schulhof führte, war auch
die einzige direkte Verbindung vom Schulhof zu den Duschen, aber da sollte man ja Rücksicht
üben können.
Nach Aussage einiger Läufer sollen die Duscharmaturen irgendwie unter Strom gestanden
haben, aber wer glaubt, durch das rumdrehen daran würde das Wasser bei derartigen
Veranstaltungen wärmer ... ich jedenfalls habe die Richtigkeit dieser Aussagen nicht
eigenhändig geprüft. Nicht mißverstehen: die Duschen waren warm!
Ob im Hintergrund dieser neuen Veranstaltung alle Handgriffe schon perfekt saßen,
läßt sich nicht beurteilen denn als Teilnehmer konnte ich keine Schwächen oder
Pannen feststellen.
Die Verpflegung war gut, die Streckenmarkierungen ausreichend, die Streckenposten und das
Publikum freundlich und gut gelaunt.
Die Siegerehrung ließ nicht lange auf sich warten und die Urkunden waren dann auch alle
fertig und lagen nach Namen sortiert zur Abholung bereit; die ganz ungeduldigen fanden die
Ergebnisse am Abend im Internet.
Na dann: fröhliches Balgen um die knappen Startplätze - es lohnt sich.
Seit meiner Premieren-Teilnahme gab es Streckenänderungen, die zu Unklarheit bezüglich der Distanz führten. So hatte der Moderator vor dem Start eine gute und eine schlechte Nachricht. Gut: Der Lauf ist kürzer geworden. Schlecht: Die Strecke ist die selbe, sie wurde nur neu vermessen. Es sind 25,64 Km.
Entzerrt wurden die Begegnungsstellen bei Km 9 und 21.
Meine Befürchtung, der steile, steinige Trail zur Löwenburg wäre entfallen, erwies sich als unbegründet. Beim Abstieg biegen wir nun aber rechts ab um den Berg zu umrunden.
Kurz vor Erreichen des Petersberg-Gipfels laufen wir ein kleines Stück über die Straße zur Verpflegungsstelle. Hier am Ende des "Bittweges" gab's Sekt zur Belohnung. Während an den Bilderstöcken keine Pilger anzutreffen waren, dachten freilich die Läufer an jeder Kehre "Bitte laß es die letzte sein".
Anzutreffen waren in der gesamten Gegend zahlreiche Wanderer. Es fand eine Sternwanderung statt, aber auf den Wegen, auf denen man sich begegnete war genug Platz für alle. Eigentlich eine vorteilhafte Terminüberschneidung - so hatten wir viel begeistertes Publikum.
Bei realistischer Start-Einordnung und eingefahrenen Ellbogen konnte auch im zu Beginn noch
dichten Feld jeder sein Tempo finden. Mein defensives Tempo wurde auf den Trails zwischen Km 8
und 10 etwas forscher. Durfte ich mich vor 4 Jahren noch rühmen, den "Bittweg"
komplett gelaufen zu sein, habe ich nun meinem Alter Tribut gezollt und bin marschiert.
Ob's das Alter ist oder das Gelernte aus den diesjährigen Ultras? Viel langsamer war ich
vermutlich nicht und die Schlußphase lief recht locker.
Zeit habe ich eh verschenkt um hier und dort die Aussicht zu genießen.
Organisatorisch war alles Top, dennoch gingen viele Teilnehmer nach ihrer Zielankunft am Stock. Als Finisher-Präsent gab's einen Stock-Schirm.
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